
Im Interview mit Bullyion, dem Fachmagazin für American Bullys, erzählt Juana Seydler, wie sie ihren XL Bully Lou in ihr Leben integrierte. Sie spricht darüber, wie sie ihren Partner von der Rasse überzeugte, was sie an einer Züchterin begeisterte, und wie sie mit Vorurteilen gegenüber „Kampfhunden“ umgeht. Für Juana ist Lou mehr als nur ein Haustier – er ist ein fester Bestandteil ihres Alltags, den sie liebevoll auf seine Bedürfnisse abgestimmt hat.
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Bullyion: Wie bist du auf die Idee gekommen, einen Hund in dein Leben zu holen, und was waren die wichtigsten Überlegungen dabei?
Juana Seydler: Ich bin mit Hunden in der Familie aufgewachsen. Als ich 2021 aus meinem Elternhaus ausgezogen bin, habe ich ziemlich schnell festgestellt, dass etwas in meinem Leben fehlt. Der Wunsch nach einem eigenen Hund war also eigentlich direkt nach meinem Auszug da. Für mich stand fest: ohne Hund will und kann ich einfach nicht leben. Allerdings musste ich sicherstellen, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Ich wollte sicher sein, dass ich genug Zeit für den Hund haben würde, um ihm gerecht zu werden. Als ich dann Ende 2021 meinen Partner kennengelernt habe und wir zusammengezogen sind, wurde der Gedanke eines Hundes konkreter.
Bullyion: Warum hast du dich für einen Züchterhund entschieden und nicht für einen Hund aus dem Tierheim oder Tierschutz?
Juana Seydler: Das war eine schwierige Entscheidung. Einerseits haben wir bereits gute Erfahrungen mit Hunden aus dem Tierheim gemacht, andererseits wollte ich meinen ersten eigenen Hund bewusst von einem Züchter holen, um sicherzustellen, dass er mit Katzen verträglich ist. Lou kam als Welpe zu uns und die Zusammenführung mit unseren zwei British Kurzhaar Katzen verlief problemlos. Aber für die Zukunft schließe ich eine Adoption aus dem Tierschutz nicht aus.
Bullyion: Was hat dich dazu bewogen, deinen Partner von der Rasse XL Bully zu überzeugen, obwohl er ursprünglich Hunde wie Golden Retriever, Labrador oder Aussie bevorzugt hat?
Juana Seydler: Mein Wunsch nach einem XL Bully kam durch unseren damaligen Familienhund Milo. Mein Partner hingegen bevorzugte andere Rassen. Ich habe ihm immer wieder erzählt, wie toll Bullys sind, und letztlich war es der Besuch bei den Welpen, der ihn überzeugt hat. Er hat sich sofort in Lou verliebt, und obwohl ich ursprünglich eine andere Hündin aus dem Wurf favorisiert hatte, habe ich ihm die Entscheidung überlassen.
Bullyion: Wie bist du auf den Wurf von Louminar gestoßen, und was hat dich an dieser Zucht überzeugt?
Juana Seydler: Tatsächlich durch Zufall. Eine Freundin schickte mir ein TikTok Live von Conny, in dem sie ihren Wurf zeigte. Nach einem persönlichen Treffen war ich überzeugt. Mir war eine liebevolle Hausaufzucht wichtig, und die Welpen waren bereits gut an den Alltag gewöhnt. Das hat sich bei Lou bis heute bewährt.
Bullyion: Wie hat sich dein Alltag verändert, seit Lou bei dir eingezogen ist?
Juana Seydler: Organisatorisch und zeitlich hat sich einiges geändert. Wir versuchen, Lou überall mitzunehmen, wo es möglich ist. Wenn sie mal alleine bleiben muss, klappt das aber auch gut. Ansonsten hat Lou unseren Alltag vor allem bereichert. Sie ist keine Verpflichtung, sondern eine absolute Bereicherung.
Bullyion: Welche Herausforderungen hast du erlebt, als du Lou in ein Zuhause integriert hast, das bereits zwei Katzen bewohnt haben?
Juana Seydler: Ehrlich gesagt, gab es keine großen Herausforderungen. Lou kam als Welpe zu uns und hat sich von Anfang an gut mit den Katzen verstanden. Sie fordert sie manchmal zum Spielen auf, aber die Katzen wissen sich zu wehren, wenn es ihnen zu viel wird.

Bullyion: Wie gehst du mit den Vorurteilen um, die dir wegen der Rasse XL Bully begegnen?
Juana Seydler: Das ist oft schwer. Die Rasse wird leider häufig als gefährlich abgestempelt. Viele Menschen sehen in den XL Bullys Statussymbole, aber für mich sind sie ausgeglichene Familienhunde. Wir werden oft angestarrt, vor allem wenn wir mit Lous Bruder Moe unterwegs sind. Inzwischen genieße ich diese Blicke, weil wir damit zeigen, dass diese Hunde hervorragend erzogen und sozialisiert sind.
Bullyion: Warum war es dir wichtig, Lou fast überall in deinen Alltag zu integrieren?
Juana Seydler: Mir war es wichtig, Lou von Anfang an in alle möglichen Situationen mitzunehmen. So konnte sie früh lernen, mit verschiedenen Reizen umzugehen. Durch unsere Ausflüge habe ich viel Sicherheit im Umgang mit ihr gewonnen, und Lou hat gelernt, sich in unterschiedlichen Umgebungen wohlzufühlen.
Bullyion: Wie reagierst du auf die negativen Kommentare und Kritik, die du wegen der Entscheidung für einen Hund erhalten hast?
Juana Seydler: Anfangs war ich genervt von den ständigen Kommentaren über den „hohen Aufwand“ eines Hundes. Aber ich habe dann angefangen, zurückzufragen: „Warum denn kein Hund?“ Das brachte die Leute oft zum Nachdenken. Ich sehe es so: Ein Hund ist eine Bereicherung, und die Verantwortung war uns von Anfang an bewusst.
Bullyion: Wie vereinbarst du die Erziehung von Lou mit deinem Home-Office-Alltag?
Juana Seydler: Das war einer der entscheidenden Gründe, warum wir uns einen Hund geholt haben. Ich arbeite viel von Zuhause, und Lou muss nicht täglich lange alleine sein. Die Erziehung ließ sich gut in meinen Alltag integrieren, und Lou war bis jetzt ein sehr unkomplizierter Hund.
Bullyion: Warum hast du dich gegen eine Hundeschule entschieden und setzt stattdessen auf eigene Erziehungsmethoden?
Juana Seydler: Ich habe mit Lou eine Junghunde-Gruppe besucht, aber es hat uns nicht weitergebracht. Danach habe ich die Erziehung selbst übernommen. Das lief so gut, dass ich es rückblickend wieder so machen würde.

Bullyion: Wie wichtig ist dir die Betreuung und Unterstützung durch die Züchterin auch nach dem Kauf?
Juana Seydler: Der Kontakt zur Züchterin ist mir sehr wichtig. Wir stehen regelmäßig im Austausch, und ich kann mich mit allen Fragen und Sorgen an sie wenden. Wir haben auch eine WhatsApp-Gruppe mit den anderen Welpeneltern, was ich toll finde.
Bullyion: Welche Maßnahmen ergreifst du, um zu zeigen, dass XL Bullys tolle Familienhunde sein können?
Juana Seydler: Ich versuche, die Vorurteile durch Gespräche zu entkräften und Lou in den Alltag zu integrieren. Oft kommen Menschen auf uns zu und sind beeindruckt, wie gut Lou sich verhält. Das macht mich sehr stolz.
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Bullyion: Was möchtest du anderen Menschen mit auf den Weg geben, die sich für einen Hund, insbesondere für eine Rasse wie den XL Bully, interessieren?
Juana Seydler: Überlegt euch die Anschaffung eines Hundes gut. Ein Hund ist eine langfristige Verantwortung, und man sollte sich intensiv über die Rasse informieren, bevor man eine Entscheidung trifft. Ein Hund ist kein Statussymbol und verdient ein Zuhause, das ihm gerecht wird.
„Juana Seydler beweist: Verantwortung, Liebe und Engagement zählen mehr als die Hunderasse. Mit ihrem XL American Bully Lou zeigt sie eindrucksvoll, wie aus einem kraftvollen Hund ein treuer Familienbegleiter wird.
Ihr inspirierendes Beispiel verdeutlicht, dass die richtige Erziehung und Integration entscheidend dafür sind, jeden Hund – auch starke Rassen wie den American Bully – in ein harmonisches Familienleben einzubinden.“